Die Vorblüte ist eine wichtige Übergangsphase im Leben einer Cannabispflanze. Hier zeigt sich erstmals das Geschlecht – ein Schlüsselmoment für alle Grower. Gleichzeitig stellt sich die Pflanze auf die kommende Blüte ein. Erfahre im folgenden Beitrag, wann die Vorblüte stattfindet und wie Du sie erkennst.

Vorblüte erklärt: Der Übergang von Wachstum zur Blüte

Die Vorblüte stellt einen entscheidenden Wendepunkt im Lebenszyklus der Cannabispflanze dar. In dieser Phase endet das reine vegetative Wachstum und die Pflanze beginnt, sich auf die Blüte vorzubereiten – sowohl hormonell als auch strukturell. Du kannst dir die Vorblüte wie einen „Teenager” vorstellen, der langsam von der Kindheit (Wachstumsphase) in das Erwachsenenalter (Blütephase) eintritt. In dieser Übergangsphase bereitet sich die Pflanze darauf vor, die begehrten Blüten zu bilden. Wichtig ist, die Vorblüte nicht mit der eigentlichen Blütephase zu verwechseln.

Vorblüte vs. Blütephase: Warum der Unterschied entscheidend ist

Die Vorblüte und die Blütephase erfüllen unterschiedliche Funktionen im Lebenszyklus der Cannabispflanze. Während die Vorblüte lediglich die Geschlechtsreife der Pflanze anzeigt und sie hormonell auf die Blüte vorbereitet, ist die Blütephase der eigentliche Prozess der Fortpflanzung. Wichtig: Die Vorblüte signalisiert nicht den Beginn der eigentlichen Blüte, in der die Hanfpflanzen ihre Blütenstände entwickeln. Wenn die sie fälschlicherweise damit verwechselt wird, kann das zu einer falschen Pflege und Zeitplanung führen.

Beispielsweise könnte der Lichtzyklus verfrüht umgestellt oder die Nährstoffzufuhr fehlerhaft angepasst werden. Dies kann sich negativ auf die Ernte und die Pflanzenentwicklung auswirken. Die Unterscheidung zwischen den beiden Phasen ist daher entscheidend für eine erfolgreiche Kultivierung. Deshalb möchten wir Dir im folgenden Artikel erklären, wann die Vorblüte ungefähr eintritt. Das hängt nämlich unter anderem davon ab, ob Du deine Pflanzen aus Samen oder Stecklingen ziehst.

Unterschiede zwischen Samen und Stecklingen

Wenn Du Deine Pflanzen aus Samen gezogen hast, erkennst Du die ersten Anzeichen der Vorblüte in der Regel zwischen der dritten und sechsten Woche nach der Keimung. Der genaue Zeitpunkt hängt von der Genetik und den Wachstumsbedingungen ab. Einige Pflanzen sind früh dran, während andere länger brauchen. Ein guter Hinweis ist, dass die Pflanze zu diesem Zeitpunkt etwa vier bis sechs Nodien (Verzweigungen am Hauptstamm) gebildet hat. Dann lohnt es sich, die Stellen genauer zu betrachten, an denen die Seitentriebe auf den Hauptstamm treffen.

Bei Stecklingen kann es mitunter verwirrend sein. Einige frisch gesetzte Stecklinge zeigen bereits eine Vorblüte, obwohl sie gerade erst Wurzeln gebildet haben. Der Grund dafür ist, dass Stecklinge nicht aus Samen stammen. Vielmehr sind es genetische Klone einer geschlechtsreifen Mutterpflanze, sodass die Reife erhalten bleibt, auch wenn der Steckling klein ist. Das bedeutet, dass der Steckling biologisch gesehen bereits „erwachsen“ ist und deshalb häufig direkt Anzeichen der Vorblüte zeigt, obwohl der Lichtzyklus noch auf Wachstum eingestellt ist. Im nächsten Absatz erklären wir Dir, woran Du die Vorblüte erkennst und was der Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Hanfpflanzen ist.

Die Vorblütenphase ist entscheidend, um die Pflanze auf die kommende Blüte vorzubereiten, ihr Geschlecht zu bestimmen und rechtzeitig die richtigen Maßnahmen zu ergreifen.

Warum ist die Geschlechtsbestimmung wichtig?

Befindet sich ein männliches Exemplar unter den Weibchen, kann die spätere Ernte massiv darunter leiden. Männliche Cannabispflanzen produzieren nämlich Pollen, die auf der Suche nach weiblichen Blüten sind, um diese zu bestäuben. Sobald dies passiert ist, hört die weibliche Pflanze auf, Blüten zu bilden, und verwendet ihre Energie stattdessen für die Samenproduktion. Das bedeutet weniger Harz und somit auch weniger Cannabinoide wie Tetrahydrocannabinol (THC).

Die Ernte fällt deutlich geringer aus und Du erhältst keine dichten, klebrigen Blüten, sondern bröselige Buds voller Samen. Du musst sofort handeln, da sich die Pollensäcke schnell öffnen. Manchmal geschieht dies innerhalb weniger Tage, sodass bereits eine leichte Luftbewegung ausreicht, um die Pollen zu verteilen. Du solltest deshalb spätestens in der Vorblüte täglich das Geschlecht überprüfen und männliche Exemplare sofort entfernen.

Weibliche und männliche Cannabispflanzen sicher unterscheiden

Um das Geschlecht Deiner Pflanze zu bestimmen, sieh Dir die „Knotenpunkte“ an, also die Stellen, an denen ein Seitentrieb auf den Hauptstamm trifft. Bei weiblichen Pflanzen wirst Du kleine, tropfenförmige Ausstülpungen entdecken. Das sind die Blütenkelche. Aus ihnen ragen feine, weiße Härchen (Pistillen) heraus. Diese Härchen sind ein sicheres Zeichen dafür, dass Du es mit einer weiblichen Pflanze zu tun hast. Sie sind dünn, weich und stehen wie kleine Antennen leicht hervor, mit denen nach Pollen gesucht wird.

An denselben Stellen (den Knoten) zeigen auch die Männchen kleine Vorblüten, die jedoch anders aussehen. Anstelle eines Kelchs mit Härchen bilden sie kleine, runde „Kügelchen“, die wie Mini-Bällchen oder Tröpfchen aussehen. Diese Kugeln entwickeln sich später zu Pollensäcken. Im Gegensatz zu den Weibchen bleiben die Kugeln glatt und haarlos. Wenn Du also die glatten Kügelchen entdeckst, handelt es sich um eine männliche Pflanze.

Bei Hanfgarten erhältst Du ausschließlich feminisierte Hanfsamen und Pflanzen. Das bedeutet: keine unerwünschten männlichen Pflanzen, weniger Aufwand und beste Voraussetzungen für eine ertragreiche, unbestäubte Blütenernte.

So erkennst Du einen Zwitter bei Cannabis Pflanzen

Eine Zwitterpflanze entwickelt sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsmerkmale und entsteht häufig durch Stress. Typische Stressfaktoren, die Zwitter auslösen können, sind unter anderem:

  • Lichtstress (z. B. Lichtlecks während der Dunkelphase)
  • Temperaturschwankungen oder extreme Hitze/Kälte
  • genetische Veranlagung (z. B. bei schlechten oder instabilen Seeds)
  • Verletzungen durch grobes Beschneiden
  • Nährstoff-Stress (z. B. Überdüngung)

In derVorblüte kannst Du einen Zwitter teilweise schon früh erkennen, wenn Du genau hinsiehst. An der Pflanze zeigen sich dann sowohl Härchen als auch kleine Kügelchen. Eine weitere Möglichkeit ist, dass mitten in einer normalen weiblichen Blüte plötzlich kleine, gelbliche „Bananen“ (Hermaphroditen) erscheinen. Einzelne Pollensäcke kannst Du herausschneiden, aber nur, wenn Du schnell und vorsichtig bist. Sollte die Pflanze hingegen stark zwittern, musst Du sie sofort entfernen.

Was Du während der Vorblüte noch beachten solltest

In der Cannabis Vorblütephase ist es besonders wichtig, die Pflanzen aufmerksam zu beobachten und sie gezielt zu unterstützen. Da sich die Cannabispflanze jetzt auf die Fortpflanzung vorbereitet, verteilt sie ihre Energie anders: Das Wachstum verlangsamt sich, während sich erste Blütenanlagen entwickeln. In dieser Übergangszeit sollte deshalb auch die Nährstoffversorgung angepasst werden.

Ein ausgewogenes Düngeschema mit etwas reduziertem Stickstoffanteil und einem leicht erhöhten Anteil an Phosphor und Kalium hilft der Pflanze, sich optimal auf die kommende Blütephase vorzubereiten. Gleichzeitig ist eine regelmäßige Kontrolle wichtig, um männliche Pflanzen rechtzeitig zu erkennen und zu entfernen. Nur so lässt sich eine ungewollte Bestäubung und somit eine verminderte Blütenqualität vermeiden.

Fazit

Die Vorblüte ist ein entscheidender Moment im Grow, denn dann zeigt sich, ob Du dich auf dicke, harzige Buds freuen kannst oder ob du es mit einem Männchen oder sogar einem Zwitter zu tun hast. Weibliche Pflanzen erkennst du an feinen weißen Härchen, männliche an kleinen kugeligen Pollensäcken, die jeweils an den Knotenpunkten sitzen. Stecklinge wirken oft „reifer” als Samenpflanzen und können deshalb schon früh Vorblüten zeigen.

Achte außerdem darauf, die Vorblüte nicht mit der eigentlichen Blütephase zu verwechseln, denn nur mit dem richtigen Timing kannst Du die Entwicklung Deiner Pflanzen optimal steuern. Es ist wichtig, Deine Pflanzen regelmäßig zu kontrollieren und männliche Exemplare rechtzeitig zu entfernen, um eine Bestäubung zu vermeiden. Bei Hanfgarten erhältst Du ausschließlich weibliche, also feminisierte Hanfsamen und -pflanzen. Das spart Zeit und Aufwand bei der Selektion und garantiert eine ertragreiche Ernte.