Indica-Sorten sind kompakt, robust und entwickeln dicke Buds. Beliebt sind sie auch wegen ihren Effekten: Im Gegensatz zu ihren eher aktivierenden Sativa-Verwandten können Indicas eine angenehm entspannende Schwere mitbringen. Perfekt also für alle, die es etwas ruhiger mögen.

Indica, die widerstandsfähigen Cannabis-Pflanzen

Indica-Sorten haben ihre Wurzeln in den eher rauen, gebirgigen Regionen rund um den Hindukusch, der sich über Teile von Afghanistan, Pakistan und Nordindien erstreckt. Dort müssen die Pflanzen einiges aushalten, wie kalte Nächte, harte Winde und wenig Wasser, weshalb die Natur ziemlich robuste Pflanzen hervorgebracht hat.

Indica-Sorten erkennt man meist schon auf den ersten Blick. Während Sativa-Pflanzen groß und schlaksig wachsen, gehen Indicas in die Breite. Sie werden selten größer als 1,2 Meter und wirken dadurch sehr buschig und stabil. Ihre Blätter sind dunkelgrün, kurz und breit – im Gegensatz zu den dünnen, langen Fingern der Sativa-Blätter. Die Blüten sind bei Indicas in der Regel kompakt, harzig, schwer und sehen aus wie kleine, feste Nuggets.

Dank ihrer Herkunft aus Gebirgsregionen sind Indica-Pflanzen ziemlich hart im Nehmen. Sie trotzen Temperaturschwankungen besser als viele Sativas und gehen in der Regel auch schneller in die Blüte.

Starke Indica-Sorten zum Entspannen

Indicas sind die gemütlichen Couch-Potatoes unter den Cannabissorten. Sie können beruhigende, entspannende und körperlich angenehme Effekte entfalten. Einige davon können den berühmten Couch-Look auslösen, also das Gefühl, dass man gar nicht mehr vom Sofa hochkommt. Ob sich dieses Gefühl einstellt, hängt jedoch vom THC-Gehalt und der persönlichen Toleranz ab. Für Anfänger gilt: Lass es langsam angehen, damit das High nicht zu überwältigend wird! Wir stellen Dir im Folgenden fünf starke Indica-Sorten vor – von echten Klassikern bis hin zu echten Überraschungssorten.

#1 Northern Lights – körperlich beruhigend und klar im Kopf

Wenn es eine Sorte gibt, die fast schon mythologisch verehrt wird, dann ist es ganz klar Northern Lights. Bekannt wurde sie Anfang der 1980er durch Züchter in den USA und später in den Niederlanden, wo sie von Sensi Seeds weltberühmt gemacht wurde. Die genaue Herkunft ist jedoch unklar. Es wird vermutet, dass die Wurzeln von Northern Lights in Afghanistan und Thailand liegen.

Northern Lights ist eine Indica-dominante Sorte mit einem kleinen Sativa-Anteil. Dabei ist die Genetik äußerst robust. Kein Wunder, dass sie unzählige Preise abgeräumt hat und in viele andere Sorten eingekreuzt wurde. Wie alle Indica-Sorten wächst Northern Lights kompakt, stabil und schnell. Die Pflanzen bleiben eher niedrig, entwickeln aber breite, kräftige Blätter und dichte Buds. Die Blüten leuchten in sattem Grün, manchmal sogar mit violetten Tönen je nach Temperatur.

Der Duft ist angenehm erdig und süß mit einem Hauch von Pinie und Gewürzen. Es ist kein aufdringliches Aroma, sondern eher sanft und warm. Im Geschmack zeigt sich das Gleiche: smooth, süßlich und mit leichtem Kräutertouch.

Die Effekte sind tief entspannend und körperlich beruhigend. Der Kopf bleibt dennoch angenehm klar. Ideal, wenn man den Stress des Tages hinter sich lassen möchte, ohne gleich ins Koma zu fallen.

Alles auf einen Blick:

  • Genetik: 10 % Sativa / 90 % Indica
  • Kultivar: Afghani Indica und Thai Sativa
  • THC-Gehalt: 16 bis 21 %
  • CBD-Gehalt: < 1 %
  • Aroma: erdig und würzig
  • Effekt: körperlich entspannend mit klarem Kopf-High

#2 Cheese – starke körperliche Entspannung

Die Cannabissorte Cheese ist eine 100-prozentige Indica und stammt aus Großbritannien. In den späten 1980ern wurde sie aus der berühmten Sorte Skunk #1 gezüchtet. Aufgrund der typischen Indica-Eigenschaften bleiben Cheese-Pflanzen kompakt und wachsen buschig mit vielen dichten Seitentrieben, die volle harzige Buds entwickeln.

Geht es um das Aroma und den Geschmack von Cheese ist der Name Programm. Cheese riecht intensiv, würzig, leicht erdig und vor allem natürlich käsig. Einige behaupten, der Geruch erinnert an alten Blauschimmelkäse oder einen scharfen Cheddar mit Kräutern. Dementsprechend kann Cheese ein einzigartiges Geschmackerlebnis bieten. Der Effekt von Cheese ist genauso, wie man ihn von einer Indica erwartet, nämlich körperlich sehr entspannend, also ideal zum Abschalten, Chillen oder um abends runterzukommen.

Alles auf einen Blick:

  • Genetik: 100 % Indica
  • Kultivar: Skunk #1
  • THC-Gehalt: 9 bis 12 %
  • CBD-Gehalt: < 1 %
  • Aroma: kräftiges, käsiges Aroma
  • Effekt: starkes körperliches High

#3 Grape Ape – Tiefenentspannung mit Euphorie

Grape Ape ist das Ergebnis einer genialen Kreuzung aus Afghani, Skunk #1 und Mendocino Purps. Ursprünglich wurde die Sorte von Apothecary Genetics und/oder Barney’s Farm gezüchtet, darüber wird sich häufig gestritten. Fakt ist jedoch, dass sie seit den 2000er Jahren sehr beliebt ist und eine große Fangemeinde hat.

Was Grape Ape wirklich besonders macht, ist ihre Farbe. So können die Buds lila bis fast schwarz werden. Dazu kommen dichte, harzige Blüten mit orangenen Härchen und einer Struktur, die fast aussieht wie kleine Traubencluster.

Natürlich riecht und schmeckt Grape Ape genauso, wie der Name es verspricht, nämlich intensiv nach süßen Trauben mit Noten von Beeren, Kaugummi und manchmal einer leicht erdigen Würze im Abgang.

Wie bei einer guten Indica zu erwarten, führt Grape Ape ziemlich schnell zur körperlichen Entspannung. Der Kopf wird ruhig und es tritt eine leichte Euphorie auf. Aber Achtung: Der Couch-Lock kann bei Grape Ape eintreten, wenn man übertreibt.

Alles auf einen Blick:

  • Genetik: 10 % Sativa / 90 % Indica
  • Kultivar: Afghani, Skunk #1 und Mendocino Purps
  • THC-Gehalt: 18 bis 21 %
  • CBD-Gehalt: < 1 %
  • Aroma: süßlich, fruchtig, erdig
  • Effekt: tiefe körperliche Entspannung mit leichter Euphorie

#4 Alien Technology – körperlich sedierend

Die Legende besagt, dass die Indica-Sorte Alien Technology ursprünglich aus den Bergen Afghanistans stammt und dann von einem US-Soldaten mit in die Staaten gebracht wurde. Dort soll sie von Züchtern wie Alien Genetics weiterentwickelt und verfeinert worden sein.

Vom Aussehen her ist Alien Technology eine typische Indica mit kleinem bis mittelgroßem Wuchs. Sie entfaltet breite, dunkle Blätter, die auf ihre afghanische Herkunft hindeuten. Die Buds sind dicht, rundlich und extrem harzig. Unter den richtigen Anbaubedingungen kann sie je nach Phänotyp auch leicht lila oder silbrig schimmern.

Alien Technology ist kein Fruchtbonbon, sondern mehr der geheimnisvolle Typ mit Tiefe. Der Duft ist erdig, würzig, ein bisschen holzig mit orientalischen Kräuternoten, was ein wenig an Räucherstäbchen oder exotischen Tee erinnert. Der Geschmack ist schwer und etwas hash-lastig.

Die Wirkung von Alien Technology ist nicht zu unterschätzen. Viele beschreiben den Effekt als „mentale Leere“ und körperlich betäubend. Für Anfänger ist diese Sorte also eher nicht geeignet.

Alles auf einen Blick:

  • Genetik: 100 % Indica
  • Kultivar: Alien Technology
  • THC-Gehalt: 13 bis 19 %
  • CBD-Gehalt: < 1 %
  • Aroma: erdig und würzig
  • Effekt: starkes sedierendes körperliches High

#5 Black Domina Auto – stark entspannend

Black Domina ist eine kompakte, schnell blühende, ultra entspannte Autoflower, die aus der Kreuzung mit Lowryder #2 entstanden ist. Von Black Domina bekommt sie einen tiefen, würzig-erdigen Duft, mit Pfeffer und Hasch-Noten sowie einem leichten süßlichen zitrusartigen Hauch von Lowryder #2. Im Geschmack ist sie warm, hashig und leicht süßlich mit einem Touch Kräuter.

Der Effekt ist körperlich stark entspannend, macht müde Muskeln weich wie Butter und sorgt für innere Ruhe. Aber Achtung: Der Effekt tritt schleichend ein und zieht einen langsam in den Entspannungsmodus.

Alles auf einen Blick:

  • Genetik: 20 % Sativa / 80 % Indica
  • Kultivar: Black Domina und Lowryder #2
  • THC-Gehalt: 14 bis 15 %
  • CBD-Gehalt: < 1 %
  • Aroma: erdig, würzig und süßlich
  • Effekt: starkes entspannendes körperliches High

Fazit

Die fünf Indica-Sorten, die wir Dir vorgestellt haben, liefern genau das, was man sich von einer kräftigen Indica erhofft. Dabei sind Indicas nicht nur wegen ihren entspannenden Effekten beliebt, sondern auch wegen ihrer Anbaueigenschaften. Aufgrund ihres kompakten Wuchses sind sie gerade in Innenräumen oder bei begrenztem Platz ideal. Dazu kommt ihre robuste Natur. Viele Indica-Strains sind widerstandsfähig und vergleichsweise pflegeleicht. Kurz gesagt: Wer Effekte, Aroma und Anbaufreundlichkeit in einem Paket sucht, macht mit einer starken Indica definitiv nichts falsch.